Hand aufs Herz – wie oft sind Sie in der Apotheke vor Ort schon gut beraten worden: Über Wechselwirkungen, über Unverträglichkeiten und Vieles mehr? Hätten Sie gedacht, dass solche Beratungsleistungen in keiner Weise vergütet werden? Apothekerinnen und Apotheker sind Freiberufler, die einem Berufsethos folgen. Ihr Auftrag ist es „die Bevölkerung ordnungsgemäß mit Medikamenten zu versorgen. Er dient der Gesundheit des einzelnen Menschen und des ganzen Volkes.“ ( 1 Bundesapothekerordnung)
Apotheken sind keine drugstores: Ihr Apotheker oder Ihre Apothekerin wird Sie darüber beraten, ob das Medikament auch zu Ihnen passt und mit Ihrem Krankheitsbild kompatibel ist. Sie erhalten Tipps dazu, wie Ihre verschreibungspflichtigen Medikamente am Besten eingenommen werden und Vieles mehr.
Bundesgesundheitsminister Lauterbach arbeitet aktuell an einer Apothekenreform. Darüber habe ich heute kontrovers diskutiert. Sollte ein solches Gesetz beschlossen werden, wird sich viel ändern: Dann wäre nicht mehr in jeder Apotheke ein Apotheker oder eine Apothekerin, die Sie beraten könnte. Auch wird die finanzielle Umstrukturierung nicht ausreichen, um das bereits jetzt schon unterfinanzierte System zu stabilisieren. Apotheken, die bereits jetzt wirtschaftlich unter Druck stehen, könnten durch die Reform weiter belastet werden, ohne signifikante Verbesserungen in der Vergütung zu erfahren. Die Folge wäre, dass es immer weniger Apotheken gibt. Schon jetzt geht die Zahl der Apotheken merklich zurück. Eine flächendeckende Versorgung gerade im ländlichen Raum steht damit in Frage. Das darf nicht geschehen! Wir alle müssen die Sorgen der Apothekerin und Apotheker jetzt sehr ernst nehmen!