Stadtteilhaus: Sachverhalt anders als von Grünen und SPD dargestellt

Die CDU hat Vorwürfe von SPD und Grünen, das Land unterstütze das geplante Stadtteilhaus in Coerde nicht, zurückgewiesen. „Der Rat der Stadt Münster hat erst Ende August das Raumprogramm beschlossen und die Verwaltung beauftragt ein Nutzungskonzept zu erarbeiten“, sagte die CDU-Landtagsabgeordnete Simone Wendland. Bislang seien beim Land lediglich Planungskosten beantragt worden. „Ich habe mich zu dem Thema intensiv vom zuständigen Ministerium informieren lassen – der tatsächliche Sachverhalt sieht ganz anders aus als von Grünen und SPD dargestellt“, sagte die CDU-Politikerin.

Vielmehr sei es so, dass das Ministerium von Ministerin Ina Scharrenbach der Stadt in einem Gespräch vor drei Wochen vorgeschlagen habe, deutlich mehr als lediglich das Stadtteilhaus zu fördern und mit Unterstützung durch die Wohnraumförderung NRW die Wohnungsunternehmen stärker in den Erneuerungsansatz einzubeziehen. „Es geht um einen integrierten Handlungsansatz mit dem Ziel der nachhaltigen städtebaulichen Aufwertung von Coerde“, sagte Wendland.

Neben dem Nutzungskonzept seien für das Stadtteilhaus also noch weitere Schritte erforderlich, wie zum Beispiel ein Architektenwettbewerb, mit denen die städtische Tochtergesellschaft WBI beauftragt worden sei. „Die wesentlichen städtischen Hausaufgaben für das Stadtteilhaus sind noch von der WBI zu leisten“, sagte Wendland. WBI-Geschäftsführer sei der ehemalige grüne Oberbürgermeisterkandidat Peter Todeskino. „Wenn sich jetzt ausgerechnet Grüne hinstellen und beklagen, dass das Land nicht auf „blauen Dunst“ eine verbindliche Förderzusage erteilt hat, obwohl nicht einmal ein Nutzungskonzept vorliegt, ist das schon dreist“, sagte die CDU-Politikerin.

Sie freue sich aber über die Initiative des Bauministeriums ein größeres Rad für Coerde drehen zu wollen. „Münster hat in den vergangenen fünf Jahren fast 20 Millionen Euro an Städtebaufördermitteln erhalten, u.a. für das Stadthaus 1, die Brüningheide in Kinderhaus, den Hill-Speicher am Hafen und Wolbeck“, sagte Wendland. Die Beispiele zeigten, dass das Land eine konstruktive und nachhaltige Förderpolitik betreibe. Nun könne auch Coerde davon profitieren.

CDU-Ratsfrau Jola Vogelberg wies darauf hin, dass das Konzept zum Stadtteilhaus in den vergangenen drei Jahren mehrfach Änderungen erfahren hat. „Die ursprüngliche Initiative ging von der CDU aus und sah es am Kiesekampsweg vor“, sagte Vogelberg. Jetzt sei das Stadtteilhaus mitten in Coerde am Hamannplatz geplant. „Alle Parteien unterstützen jetzt die CDU-Idee, einen anderen Eindruck zu erwecken, ist völlig unangemessen“, sagte Vogelberg. Vielmehr seien alle gefordert an einem Strang zu ziehen und das Projekt zu einem gemeinsamen Erfolg zu machen. „Hier werden Bürgerbüro, Musikschule, Bücherei, Volkshochschule, Jobcenter und ein Begegnungs- und Gesundheitszentrum unter einem Dach zusammengeführt“, sagte Vogelberg. Städtischerseits seien damit vor allem SPD- und Grün-geführte Dezernate gefordert. „Wenn alle bei SPD und Grünen, die für das Stadtteilhaus Verantwortung tragen, so schnell arbeiten wie ihre Politiker das von anderen fordern, mache ich mir keine Sorgen, dass wir bald Eröffnung feiern können“, sagte die CDU-Ratsfrau.