Wendland befürchtet grüne Cannabis-Modellkommune

Die CDU-Landtagsabgeordnete und CDU-Kreisvorsitzende Simone Wendland befürchtet, dass die münsterschen Grünen Münster zur Modellkommune für die Freigabe und den legalen Anbau von Cannabis machen wollen. „Münsters Grüne waren bei dem Thema immer ganz vorne dabei und haben hier seinerzeit sogar einen Polizeipräsidenten gestellt, der für die Legalisierung war“, erinnerte Wendland. Vor mehr als fünf Jahren habe das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte noch ein von den Grünen für Münster initiiertes Modellvorhaben zur Abgabe von Cannabis ablehnen müssen, weil es gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen habe. „Wenn die Grünen in der Bundesregierung jetzt dafür sorgen, dass die Rechtsgrundlage geändert wird, werden die Grünen im Rathaus wohl einen neuen Anlauf starten“, sagte Wendland. Ihr sei völlig unverständlich, warum dieselbe Partei, die Werbung für Zucker einschränken und überall schärfste Grenzwerte für Chemikalien und Schadstoffe fordere, nun Cannabis legalisieren wolle. „Jeder weiß um die gesundheitlichen Gefährdungen gerade für jungen Menschen, das Suchtpotenzial und darum, dass Cannabis eine Einstiegsdroge für harte Drogen ist“, sagte Wendland.

Besondere Probleme sehe sie bei der von Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir geplanten Möglichkeit, Vereine und Genossenschaften den Anbau von Cannabis zu ermöglichen. „Demnächst werden wir wieder sehen, welche Maßnahmen nötig sind, um Erdbeerfelder vor Diebstahl zu schützen – wie soll das dann bei den Cannabispflanzen gehen“, fragte die CDU-Politikerin. Immerhin dürften bis zu 500 Personen gemeinsam Cannabis anbauen – entsprechend groß seinen dann die Felder. Es müsse gewährleistet werden, dass Jugendliche nicht an die Pflanzen gelangen könnten. „Aber ein noch so stabiler Zaun schützt nicht davor, dass sich Samen der Cannabispflanzen verbreiten und Cannabis wild ausgesät wird“, sagte Wendland. Halbwegs sicher sei lediglich der Anbau in Gewächshäusern. Dafür benötige man aber viel künstliches Licht. Das sei energieintensiv und klimaschädlich.