Die CDU-Landtagsabgeordnete Simone Wendland hofft, dass die Beantragung eines Sanierungsverfahrens nach US-Insolvenzrecht
des schwedischen Batterieherstellers Northvolt in Berlin als Warnsignal für die Zukunft der Batterieproduktion in Europa wahrgenommen wird. „Deutschland und Europa laufen Gefahr bei der Energiewende in die gleiche Abhängigkeit von China zu geraten, wie wir sie beim Gas von Russland hatten“, sagte Wendland nach einem Besuch bei der Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB in Münster. Diese leidet unter der Streichung fest eingeplanter Fördermittel der Ampel- Regierung.
„Wir betrachten die geplanten Budgetkürzungen mit großer Sorge, da sie einen bedenklichen Schatten auf den Innovationsstandort Deutschland werfen“, sagt Professor Dr. Simon Lux, Mitglied der Institutsleitung der Fraunhofer FFB. „Schon jetzt hat Verlust von Talenten und Know-how eingesetzt: Nachwuchsforschende suchen sich ein anderes Thema für ihre Dissertation oder bewerben sich an Lehrstühlen im Ausland“, so Lux weiter.
Hintergrund der Streichung ist das Bundesverfassungsgerichtsurteil zur Klima- und Transformationsfonds der Bundesregierung, aus dem die Fördermittel bezahlt werden sollten.
„Die unseriöse Haushaltspolitik der Ampel-Koalition hat auch hier fatale Folgen“, sagte Wendland.
„Ein zentrales Ziel der Energiewende bestand darin, durch technologische Unabhängigkeit wirtschaftliche und geopolitische Risiken zu minimieren“, führt der Batterieexperte weiter aus.
Schon jetzt sei zu beobachten, dass die Batteriezellfertigung vor allem in den USA und in China wachse, während es in Europa Negativentwicklungen wie bei Northvolt gebe. In der Konsequenz entstehe in der Energiepolitik eine neue Abhängigkeit von anderen Ländern. Der Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende seien aber bezahlbare Speichertechnologien in Form von Batterien, die durch erneuerbare Energien erzeugten Strom flexibel verfügbar machten. „Wir haben sogar die Perspektive, Kreislaufmodelle zu entwickeln, die uns unabhängig von spezifischen Rohstoffen aus dem Ausland machen, weil sie immer wieder genutzt werden können“, sagte Lux. Dafür benötigt es eine konstante Planbarkeit und Verlässlichkeit in der Forschungs- und Innovationsförderung in den kommenden Jahren.