Wendland informiert sich über Meisterprüfung

Die neue schwarz-grüne Landesregierung will das Handwerk weiter stärken. Wie die CDU-Landtagsabgeordnete Simone Wendland bei einem Besuch eines Prüfungsausschusses der Handwerkskammer Münster erklärte, ist im Koalitionsvertrag vereinbart worden, eine Meisterprämie von 3.000 Euro einzuführen, die Handwerksmeister nach erfolgreicher Prüfung erhalten. „Dieser Bonus ergänzt die Meistergründungsprämie von maximal 10.500 Euro, die beim Start in die Selbständigkeit gezahlt wird“, sagte Wendland. Ziel sei es, auch angestellten Handwerkern, die nach der Meisterprüfung in ihren Betrieben angehende Gesellen ausbilden, zu fördern und bei der Gebührenfreiheit handwerkliche und akademische Ausbildung gleichzustellen. Die Meistergründungsprämie solle zudem noch attraktiver gestaltet werden. „Wir erleben gerade an allen Ecken und Enden, dass wir dringend Handwerker brauchen“, sagte Wendland. Die Koalition habe sich vorgenommen, gegenzusteuern.

Sie informierte sich beim Prüfungsausschuss für den vierten Teil der Meisterprüfung, der für alle Gewerke gleich ist. „Die angehenden Meister müssen hier auch ihre Eignung zum Ausbilder nachweisen“, sagte Johannes Neise, Vorsitzender der Prüfungskommission. Es gehe darum, die pädagogische Eignung zu überprüfen, in dem die Prüflinge zeigen, wie sie zukünftigen Gesellen einen komplizierten Ausbildungsinhalt vermitteln. Die Anforderungen an Handwerksmeister als Ausbilder seien in den vergangenen Jahren stark angestiegen. „Wie in anderen pädagogischen Berufen auch geht es nicht mehr nur um die Vermittlung von fachlichen Inhalten, sondern auch um Fragen, die früher im Elternhaus vermittelt worden sind, wie Pünktlichkeit, Selbstorganisation, Ordnung oder den Umgang mit Kunden“, so Robert Neuhaus, Abteilungsleiter Prüfungswesen der HWK.

Wendland zeigte sich beeindruckt von der Breite der Anforderungen und Inhalte. „Wir haben gut daran getan, den Weg zum Meister zu beschleunigen und mit dem Meistertitel auch die Möglichkeit einer Hochschulausbildung ohne Abitur zu eröffnen“, sagte die CDU-Politikerin. Knapp zwei Prozent der aktuell Studierenden in NRW seien über die berufliche Qualifizierung zur Hochschulreife gekommen. Das Handwerk biete damit viele attraktive Karrierewege.

Bildunterschrift: von links nach rechts: Simone Berning, Ingrid-Berthold-Volkmann, Robert Neuhaus (Abteilungsleiter Prüfungswesen der HWK). Simone Wendland MdL, Johannes Neise ( Vorsitzender der Prüfungskommission), Gisela Oster.