Wasserkraftwerke gefährden Fischarten – Simone Wendland besucht Landesfischereiverband

In Nordrhein-Westfalen gibt es rund eine Viertelmillion Menschen, die in ihrer Freizeit angeln. Etwa 70.000 davon vertritt der Landesfischereiverband Westfalen und Lippe e. V. (LFV) mit Sitz in Münster, den jetzt die CDU-Landtagsabgeordnete Simone Wendland besuchte. „Die Angler sind so etwas wie ein Frühwarnsystem für die Gewässer. Sie sind die ersten, die bemerken, wenn Wasserstände zu hoch oder zu niedrig sind oder es zu Verunreinigungen gekommen ist“, sagte der Verbandsvorsitzende Horst Kröber.

Das besondere Augenmerk des Verbandes gelte dem Artenschutz. Von den etwa 60 Fischarten in NRW-Gewässern sei etwa ein Drittel gefährdet. „Wir haben ein ähnliches Problem wie die Vogelschützer mit den Windrädern: Wasserkraftwerke gefährden Fische“, sagte LFV-Geschäftsführer Dr. Michael Möhlenkamp. Wasserkraftwerke würden die Durchwanderbarkeit der Flüsse und Bäche blockieren, wo Fischtreppen zur Abhilfe eingebaut worden seien, seien diese oftmals veraltet oder nicht voll funktionsfähig. „Für eine klimaneutrale Energieversorgung werden wir auch die Wasserkraft brauchen, die unvermeidlichen Beeinträchtigungen müssen aber in einem sinnvollen Verhältnis zum Nutzen stehen“, sagte Wendland. Wenn ein Kraftwerk nur ein oder zwei Haushalte mit Strom versorgen könne, dürfe das nicht auf Kosten des Artenschutzes gehen.

Wendland begrüßte die verschiedenen Projekte des Verbandes zum Artenschutz. So züchtet der Verband den in seinem Bestand bedrohten Edelkrebs, um ihn später auszusetzen. Auch die Quappe (Dorschartiger Fisch) wurde durch die Angler des Verbandes vor dem Aussterben bewahrt. Das Projekt wird aus der Fischereiabgabe finanziert, die Angler für ihren Fischereischein entrichten müssen.

Die Landtagsabgeordnete sagte zu, den Verband bei einem wichtigen Anliegen zu unterstützen: Dem Angeln für Menschen mit Behinderungen. „Wir brauchen Angelplätze, die barrierefrei zugänglich sind“, sagte Kröber, der auf eine erfolgreiche Initiative des Verbandes verwies. Wendland will dazu den Kontakt mit den Behörden suchen. „Gerade am Dortmund-Ems-Kanal ist jetzt so viel für die Fahrradgerechtigkeit getan worden, dass ohne großen zusätzlichen Aufwand eigentlich auch etwas für barrierefreie Angelplätze geschehen kann“, sagte Wendland.