Wendland (CDU) spricht sich für Impfpflicht aus

Die münstersche CDU-Landtagsabgeordnete Simone Wendland hat sich für die Einführung einer Impfplicht ausgesprochen. „Bei dieser Frage geht es nicht um die Verantwortung für sich selbst, sondern für andere“, sagte Wendland. Säuglinge oder chronisch Kranke könnten häufig nicht geimpft werden und seien Impfverweigerern schutzlos ausgeliefert. Dadurch, dass Kinder immer früher und über den Tag gesehen für längere Zeiten in Kinderbetreuungen kämen und die Menschen immer mobiler würden, stiege zudem das Ansteckungsrisiko. Wendland wies darauf hin, dass das Thema Impfpflicht schon seit längerem diskutiert werde, die Politik aber aus guten Gründen zunächst auf Freiwilligkeit und Information gesetzt habe. Im vergangenen Jahr habe die Koalition von CDU und FDP per Antrag im Landtag zusätzliche Mittel für eine Informationskampagne bereitgestellt. „Wir müssen aber sehen, dass die Appelle an Vernunft und Verantwortung offenbar nicht überall wirken“, sagte die CDU-Politikerin. Die Durchimpfungsquote, die zur Vermeidung von Epidemien erreicht werden müsste, liege bei 95 Prozent, NRW liege nur knapp darunter. „Es gibt aber große Unterschiede zwischen Regionen, oftmals auch zwischen den Einzugsbezirken einzelner Kindergärten oder Arztpraxen“, so Wendland. Die CDU-Politikerin kritisierte die ablehnende Haltung der Grünen zur Impfpflicht. „Unabhängig davon, dass die Grünen sonst nicht zimperlich mit Verboten und Pflichten sind: Wenn man eine verfassungskonforme gesetzliche Regelung hinbekommt, ist das schon im Wortsinn eine Frage des gesunden Menschenverstandes“, sagte Wendland. Es sei nicht nachzuvollziehen, warum man die Gefahren des Passivrauchens selbst durch ein gesetzliches Verbot des Rauchens im eigenen Auto bekämpfen wolle, aber vor einer Impfpflicht zur Bekämpfung lebensbedrohender Epidemien zurückschrecke.